Herzlichen Dank an alle, die am 9. September mit ihrer Eigeninitiative zum 6. Tag der Poesie beigetragen haben!
Es gibt kein festes Rahmenprogramm – es bleibt bei einem Aufruf, einem dringlichen Appell, entsprungen der Feder des Basler Dichter-Urgesteins Rainer Brambach, der in diesem Jahr den 100. Geburtstag feiern würde.
Wir wollen Eigeninitiative sehen! Jede und jeder kann mit einer kleineren oder grösseren Aktion dazu beitragen. Alle Ideen sind willkommen!
Per Klick hier oder oben auf den «Ich zeige Eigeninitiative»-Button könnt ihr
eure Vorhaben anmelden. Alle Aktivitäten werden hier auf der Webseite ersichtlich sein.
Wir freuen uns auf viele Anmeldungen und einen funkensprühenden Tag der Poesie 2017!
Gleichwohl gibt es einen Treffpunkt und Begegnungsraum an diesem vogelfreien Poesietag: Das Glashaus der Markthalle (Raum D3) wird poetisch inszeniert als Ausstellungs- und Gedenkraum und zur offenen
Bühne.
Wir freuen uns auf einen Poesietag, der hoffentlich viele Überraschungen bereithält – wir freuen uns auf einen Tag, an dem der Kampf für die Poesie im Alltag, auf den Strassen, in den Köpfen und Herzen weitergeht und von vielen gemeinsam getragen wird – und in der bereits 6. Neuauflage den alten Geist der Eigendynamik noch stärker als in den Jahren zuvor belebt.
Detailprogramm Tag der Poesie 2017
Poesiecafé
10–16 Uhr
Bachletten Buchhandlung Probst & Probst
Bachlettenstr. 7, 4054 Basel
Claudia & Manuela & Isabella Probst
Zur vollen Stunde liest Isabella Probst aus poetischen, bekannten und weniger bekannten Werken von bemerkenswerten Dichterinnen und Dichtern. Es stehen Poesie-Kaffee/Tee & Lyrik-Kuchen bereit.
Stadtrundgang auf den Spuren von Rainer Brambach
14–16 Uhr
Start: St. Johanns-Tor
Ende: Restaurant Alban-Eck
Rainer Brambach hinterliess rund 140 Gedichte und zwei Dutzend Erzählungen: kein grosses, aber ein ausserordentliches und sehr eigenständiges Werk. Er war mit seinen Gedichten in der deutschsprachigen Literaturszene der Nachkriegszeit eine Ausnahmeerscheinung. Er hat beinahe sein ganzes Leben in Basel gewohnt.
Zusammen mit Franziska Schürch und Isabel Koellreuter, den Autorinnen von Rainer Brambachs kürzlich erschienenen Biographie, begeben wir uns auf Spurensuche, entdecken die Orte seiner Kindheit und Jugend und begegnen dem Dichter in seinen Stammbeizen. Der Schauspieler Roberto Bargellini liest Rainer Brambachs Texte und lässt ihn so gleich selber zu Wort kommen.
Der Rundgang beginnt bei der Tramhaltestelle St. Johanns-Tor und endet nach zwei Stunden im Restaurant Alban-Eck.
Daten: Samstag, 9. September um 14 Uhr
Eintritt: 20 Franken
Anmeldung: mail@schuerchkoellreuter.ch
Instantpoesie
14–16 Uhr
Kannenfeldpark
Basel
Maria Marggraf
Eine Weltraumschreibende vom Planeten Berlin landet am 9. September 2017 zwischen 14 und 16 Uhr im Kannenfeldpark und verschenkt Instantpoesie. Texte, zusammengesetzt aus dem Sternenstaub der Stunde, die sich im Moment verdichten, an Ort und Stelle geschrieben, um ihre Leser*innen zu finden. Alle Reisenden, deren Flugbahn zu diesem Zeitpunkt den Kannenfeldpark kreuzt, sind dazu eingeladen, sich ein lyrisches Flugblatt mitzunehmen. Als Gegengaben werden akzeptiert: ein Lächeln, ein Gespräch, Buchempfehlungen, eigene Texte, Schätze vom Wegrand, Reiseberichte…
Maria Marggraf (*1991) ist in Deutschland und der Schweiz aufgewachsen und lebt zurzeit in Berlin. Dort studiert sie, schreibt und realisiert Poesieprojekte, unter Anderem mit ihrem Kollektiv Lyrik im Baumhaus: www.facebook.com/lyrikimbaumhaus.
Poesie-Fahrrad
12–16 Uhr
Basler Innenstadt
Sandra Löwe
wird am Tag der Poesie mit ihrem Poesie-Fahrrad in der Stadt unterwegs sein, auf dem Gepäckträger ein Köfferchen voller Köstlichkeiten, eine Art „lyrische Hausapotheke“. Den Begriff von Erich Kästner entlehnt, wird sie jedoch nicht nur Kästner dabei haben, sondern viele Dichter/Innen in geschriebener und gesprochener Form. Man kann sie nach einem Thema fragen und möglicherweise hat sie das passende für Sie dabei, gesprochen und geschrieben.
Sandra Löwe ist Sprecherin, Schauspielerin und Regisseurin, sie leitet Sprachhaus M.
Lesungen und Musik im Halbstundentakt, Restaurant Milchhüsli
15–24 Uhr, Missionsstrasse 61 (Tramhaltestelle Burgfelderplatz)
Lesungen von 20 Minuten im Halbstundentakt
wer eigene Gedichte vorlesen möchte, hat am offenen Mikrofon Gelegenheit dazu.
15.30 Uhr Isabelle Schaub
16 Uhr René Regenass
16.30 Uhr Heini Gut und Thomas Brunnschweiler, «Anagrammtext»
17 Uhr Roger Monnerat
17.30 offenes Mikrofon
18 Uhr Nele Pintelon
18.30 Uhr offenes Mikrofon / Pause
19 Uhr Haus im Jura & Michèle Fuchs
19.30 René Regenass
20 Uhr Isabelle Schaub
20.30 Uhr RESET mit Alisha Stöcklin und Martina Gschwind
21 Uhr Roger Monnerat
21.30 offenes Mikrofon
22 Uhr Haus im Jura & Michèle Fuchs
Haus im Jura sind Roger Monnerat (Stimme), Stephan Anastasia (Instrumente), Christine Planta (Instrumente)
Musikalische Lesung - "Eigenes Reisen"
ab 16 Uhr
OffenBar im Formonterhof
St. Johanns-Vorstadt 27, Basel
Bernhard Knab
«eigenes Reisen», musikalische Lesung mit Klavier und Gedichte
mit freundlicher Unterstützung: www.ckk-bs.ch/offenbar
Poesie kommt von oben
ab 16.30 Uhr
Basler Münster
Peter Woodtli
Es regnet und hagelt Bonbons umwickelt von eigenen und ausgesuchten Gedichten. Wer mag, kann die «Regentropfen» oder «Hagelkörner» gleich vorlesen. Es steht ein Megaphon zur Verfügung.
Programm Markthalle
Anagramm-Agentur
14–14.40 Uhr
Glashaus (Raum D3)
Markthalle Basel
mit Thomas Brunnschweiler, Heini Gut, Anna Isenschmid, Nele Pintelon, Ueli Sager und Esther Spinner
Lyrik aus der Beatnik-Zeit
16–16.40 Uhr
Glashaus (Raum D3)
Markthalle Basel
Udo Breger liest Allen Ginsberg
u.a. amerikanische Lyriker aus der Beatnik-Zeit
Die Lyrik von Bob Dylan aus dem Buch "Planetenwellen"
17–17.40 Uhr
Glashaus (Raum D3)
Markthalle Basel
Martin Schäfer
Alemannische Gedichte
18-18.40 Uhr
Glashaus (Raum D3)
Markthalle Basel
Markus Manfred Jung
Songpoet und Liedermacher Aernschd Born
19–19.45 Uhr
Glashaus (Raum D3)
Markthalle Basel
Aernschd Born
Installation
11–16 Uhr
Glashaus (Raum D3)
Markthalle Basel
Balz Raz
«Filousophisches» | Einzelsätze 1976-2016 | Stummfilm/Dia
Balz Raz zeigt im Rahmen des „Tag der Poesie“ in der Markthalle „Filousophisches“, das ist eine digitale Sammlung von Einzelsätzen und Worten, die Balz Raz seit 1976 aufzeichnet. Auf eine Wand in einem abgedunkelten Raum projiziert, folgen sich in kurzen Abständen einzelne Sätze oder Worte. Man liest Beobachtungen zwischenmenschlicher Begebenheiten, denkt über poetische Einfälle nach, begreift sinnverdrehte Worte oder witzige Wortspiele. Der Ablauf von „Filousophisches“ dauert ca. fünf Stunden, ist stumm; kein Ton stört die Stille, die hin und wieder von einem spontanen Lachen unterbrochen wird – hoffentlich!
Balz Raz, 12.08.2017
Ausstellung «visuelle Poesie»
Glashaus (Raum D3)
Markthalle Basel
Salomé Jean-Richard
Illustrationen von widerspenstigen, wirbelnden, wunderlichen Wörtern
Ausstellung POESIE-Hefte und Plakate mit Gedichten verstorbener Basler DichterInnen
«Gegen das Vergessen»
Glashaus (Raum D3)
Markthalle Basel
POESIE-Hefte von 1972-1985
herausgegeben von Frank Geerk, Tadeus Pfeifer und Rainer Brambach.
Zur Verfügung gestellt werden die Magazine von Dominika Geerk.
Gasthof der Poesie in Elgg (bei Winterthur)
Mit einem kleinen Inserat in der Elgger Zeitung bewarb der Initiant sein Vorhaben, das er anlässlich des Tag der Poesie 2017 plante:
Einladung zum Tag der Poesie
Wann haben Sie zuletzt ein Gedicht gelesen? Wann wurde Ihnen gar ein Gedicht gewidmet? Liegt das Jahre zurück oder bloss ein paar Tage? Das spielt keine Rolle. Am Samstag, 9. September 2017, werde ich für kurze Zeit einen etwas ungewöhnlichen Gasthof eröffnen, in dem es poetische Überraschungen zu hören gibt. Sie können aus sechs Menus auswählen. Jedes "Poesiemenu" besteht, wie es sich gehört, aus einer Vorspeise, einem Hauptgang und einem Dessert. Auf der poetischen Menukarte können Sie selber wählen, was ich Ihnen vortragen soll. Falls Sie lieber im stillen Kämmerlein für sich lesen, nehmen Sie einfach das vorgekochte Menu mit nach Hause. Die Gedichte, die Sie zu hören oder zu lesen bekommen, sollen Ihnen einfach Freude machen. Sie sind alle unveröffentlicht und Sie zählen zu den ersten, die sie hören oder lesen können. Und auch das sollen Sie wissen: "Literatur ist ein demokratisches Angebot", hat Siegfried Lenz einmal gesagt. Sie kann gefallen oder nicht. Wer sich auf sie einlässt, tut das auf eigenes Risiko.
Ich hoffe, Sie besuchen den Gasthof der Poesie auf dem Maisenplatz. Er ist von 9.00–11.00 geöffnet.
Eine Reservation ist nicht nötig. Über zahlreichen Besuch würde ich mich freuen!
Felix Schröter
Und hier sein Erfahrungsbericht:
«Der Poesie-Samstag in Elgg ist Geschichte. Mit etwas gemischten Gefühlen machte ich mich am Samstagmorgen auf den Weg auf den Meisenplatz. Es waren erst wenige Leute auf den Beinen. Von einem Bekannten konnte ich für den Gasthof der Poesie einen alten Marktwagen ausleihen. Die Marktchefin wies mir, wie den übrigen Marktfahrerinnen und Marktfahrern, einen Platz zu. Mit Hilfe meiner Frau war der Gasthof schnell betriebsbereit. Gespannt wartete ich nun auf Gäste, die sich bald einstellten. Manche waren etwas verwundert, dass es hier keine marktüblichen Artikel zu kaufen gab. Andere studierten neugierig die Menükarten, wählten aus und liessen sich von meinen Gedichten ins Land der Poesie entführen. Meistens kam es nach der Lesung zu angeregten Gesprächen. Die Zuhörerinnen erzählten, welche Erwartungen die Menütitel bei ihnen weckten und dann führte das Gedicht sie vielleicht auf eine ganz andere Spur. Interessant war für mich auch, wie die Leute auf die Gedichte reagierten. Wo gab es Lacher, ein Schmunzeln, zustimmendes Nicken oder Kopfschütteln?
Insgesamt habe ich vierundzwanzigmal ein Menu gelesen. Am meisten verlangt wurde das Menü 3. Alle drei Gedichte drehten sich um das Thema Wind.
Weil ja Poesie am Poesietag nichts kosten soll, stellte ich eine Spendenkasse auf. Viele Besucherinnen und Besucher spendeten für Amnesty international. So kamen Fr. 135.– zusammen.
Was um halb neun begonnen hatte, endete kurz nach elf. Der Gasthof der Poesie schloss seine Tore wieder. Wie er in der Elgger-Zeitung angekommen ist, lässt sich im Zeitungsbericht nachlesen. Auch die Gedichte füge ich Ihnen an. Vielleicht lässt sich ja auch ein Menü in Orte abdrucken oder es gibt gar einen Bericht. Für weitere Auskünfte stehe ich gerne zur Verfügung.»