Rainer Brambach (1917–1983)
zum 40. Todestag
Donnerstag, 24. August 2023
Türöffnung/Ausstellung/Apéro ab 18 Uhr
Vortrag/Lesung ab 19 Uhr
im Raum für Kunst, Heuberg 24, Basel
Vortrag: Markus Manfred Jung (Lyriker/Schriftsteller/Literaturvermittler)
Gäste: Ulea Schaub (Witwe von R. Brambach) & Martin Zingg (Autor/Literaturvermittler)
Texte: Raphael Bachmann (Schauspieler/Regisseur/Sprecher)
Musik: Oliver Fabro (Gitarre/Gesang)
Wie bei allen Gedenkveranstaltungen wird sich eine künstlerische Installation mit Arbeiten von andreasschneider (bildende Kunst und Multimedia) und Fotografien von Julian Salinas dem Leben und Werk von Rainer Brambach widmen.
Rund um die Gedenkveranstaltungen sind auf dem Poesietelefon Texte der jeweiligen Autor:innen zu hören.
Gesprochen von: Sandra
Löwe
Die Texte von Iris von Roten sind noch bis am 20.08. aufgeschaltet.
Ab dem 20.08. sind Gedichte von Rainer Brambach zu hören.
POESIETELEFON | Call a Poem! 061 721 02 05
«Der Lyriker Rainer Brambach (1917–1983) hinterliess rund 140 Gedichte und zwei
Dutzend kurze Erzählungen:
kein grosses, aber ein ausserordentliches und sehr eigenständiges Werk.
Rainer Brambach, in Basel zur Welt gekommen, war der Sohn einer Berner Herrschaftsköchin und eines deutschen Klaviertechnikers. Wegen der Herkunft seines Vaters war
auch er für die Schweizer Behörden ein Deutscher, und im Januar 1939 wurde er nach Deutschland ausgewiesen. Nach einem Monat im Reichsarbeitsdienst drohte Brambach die Einberufung in die
Wehrmacht. Doch er floh zurück in die Schweiz, wurde hier interniert, ausgebürgert und schliesslich staatenlos. Damals begann er zu dichten. Der Lyriker, Gelegenheitsarbeiter und Gartenbauer war
in der Literaturszene der Nachkriegszeit eine Ausnahmeerscheinung. Er veröffentlichte Texte in renommierten Literaturzeitschriften und gewann, noch bevor sein erster Gedichtband veröffentlicht
war, zwei Lyrikpreise.»
Quelle & Buchtipp:
Rainer Brambach – Ich wiege 80 Kilo und das Leben ist mächtig. Zürich: Diogenes Verlag, 2016. Hg. von Isabelle Koellreuter und Frankziska
Schürch. www.schuerchkoellreuter.ch
Donnerstag, 2. Februar 2023
Meret Oppenheim (1913–1985), zum 110. Geburtstag
Vortrag: Martin Zingg (Autor/Literaturvermittler) & Nora Lohner (Kunsthistorikerin)
Sprache und Musik: Sandra Löwe & Beat Vögele
Donnerstag, 30. März 2023
Anne Blonstein (1958–2011), zum 65. Geburtstag
Vortrag: Selma Balsiger (Germanistin)
Sprache und Musik: Sandra Löwe & Beat Vögele
Mittwoch, 14. Juni 2023 (Frauenstreiktag)
Iris von Roten (1917–1990)
ihr einflussreiches Werk «Frauen im Laufgitter» erschien 1958, vor 65. Jahren
Vortrag: Noëmi Crain Merz (Historikerin)
Sprache und Musik: Sandra Löwe & Beat Vögele
Donnerstag, 24. August 2023
Rainer Brambach (1917–1983), zum 40. Todestag
Vortrag: Markus Manfred Jung (Lyriker/Schriftsteller/Literaturvermittler)
Gäste: Ulea Schaub (Witwe von Rainer Brambach)
Martin Zingg (Autor/Literaturvermittler)
Texte: Raphael Bachmann (Schauspieler/Regisseur/Sprecher)
Musik: Oliver Fabro (Gitarre/Gesang)
Donnerstag, 16. November 2023
Fritz Liebrich (1879–1936)
Vortrag: Gertrud Liebrich & Fritz Liebrich
Musik: Komposition von Robert Suter, Vertonung eines Textes von Fritz Liebrich
Freitag, 17. November 2023 // 17.–25. November 2023
Vernissage – retrospektive Schlussausstellung
Das Kollektiv um andreasschneider (bildende Kunst, Multimedia) und Julian Salinas (Fotografie) setzt sich gestalterisch mit den jeweiligen Werken auseinander, die im Zentrum der Gedenkanlässe stehen. Die dabei entstandenen Bilder, Objekte und Installationen werden vom 17.–25. November im Rahmen einer Abschlussausstellung gesammelt gezeigt und stehen zum Verkauf.
Veranstaltungsort und Anmeldung
Raum für Kunst
Heuberg 24
4051 Basel
Die Platzzahl ist beschränkt.
Anmeldungen an: info@heuberg24.ch
Ausstellung & Begrüssungsapéro: jeweils ab 18 Uhr
Beginn der Vorträge / Lesungen: um 19 Uhr
Der Eintritt ist frei (Kollekte).
Büchertisch
Buchhandlung Labyrinth, Basel
www.buchhandlung-labyrinth.ch
Leben
Ich schreibe keine Geschäftsbriefe,
ich beharre nicht auf dem Termin
und bitte nicht um Aufschub.
Ich schreibe Gedichte.
Ich schreibe Gedichte auf Rummelplätzen,
in Museen, Kasernen und Zoologischen Gärten.
Ich schreibe überall,
wo Menschen und Tiere sich ähnlich werden.
Viele Gedichte habe ich den Bäumen gewidmet.
Sie wuchsen darob in den Himmel.
Soll einer kommen und sagen,
diese Bäume seien nicht in den Himmel gewachsen.
Dem Tod keine Zeile bisher.
Ich wiege achtzig Kilo, und das Leben ist mächtig.
Zu einer anderen Zeit wird er kommen und fragen,
wie es sei mit uns beiden.
Rainer Brambach (1917–1983)
Aus: Wirf eine Münze auf. Gedichte zwischen 1958 und 1977. Zürich: Diogenes Verlag, 1977.